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Sonntag

cute without the e

                                     Here's to the past

sport. umkleidekabine. sie, zieht sich um, steht nur im bh da.


ich werfe einen kurzen blick zu ihr und traue meinen augen nicht. 
ich schaue noch einmal hin. bilde ich mir die narben nur ein oder hat sie sich wirklich...?
ich versuche noch einmal hinüberzuspähen. ich glaube es nicht, sie hat sich geschnitten?
aber warum...? mein blick schien auffällig zu sein und so begutachteten auch die anderen 
die unzähligen narben an ihrem bauch. es waren unterschiedliche blicke : verachtung,
gleichgültigkeit, desinteresse, sorge, wut, hass und ein ämusiertes gesicht.


l ergreift die initiative, ich hätte es nicht getan. 


h, warum hast du das gemacht? was ist los?


sie schaut an sich herunter und fängt an zu lachen. ich schaue sie abwertend an. sie erwidert den blick, doch denkt es wäre der, einer besorgten freundin. das ist er nicht.
durch meine augen betrachtet hatte sie immer alles, nein sie hatte noch mehr.
einen freund, untertanen, geld, macht, einfluss, aussehen, den typisch-mainstreamartigen 
charakter - einfach alles und sie war nicht zufrieden damit. ist das denn normal?
ich hatte nie in erwägung gezogen, dass sie solche gedanken auch nur denken könnte.
ich dachte, sie wäre zufrieden mit ihrem oberflächlichen super-leben.
doch die narben sagten etwas anderes. fragen konnte ich nicht, sonst würde sie
verdacht schöpfen und so schwieg ich und musterte sie, ohne auch nur ein wort zu sagen.


und warum sie das tat, werde ich womöglich nie wissen, aber mir wird immer mehr und 
mehr klar, dass ich einfach nicht mehr reinpasse, in das alles.
mich brauch sowieso niemand, danke

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